Mittwoch, 29. Juni 2011

Cruden Bay

Das wird jeder sicher schon mal erlebt haben. Man plant eine Reise und auf einen bestimmten Teil der Reise freut man sich ganz besonders. So war es bei mir mit Cruden Bay. Der Kurs ist in verschiedenen Ranglisten recht hoch bewertet. Aber was mir wirklich Lust machte, waren die Kommentare von "normalen" Leuten, die den Platz schon gespielt hatten. Da gibt es z.B. den Top 100 Golfer, der sich vorgenommen hat, die Top 100 Plätze der Welt zu spielen und darüber zu bloggen (er ist fast fertig). Oder auch die Kommentare auf der UK Top 100 Seite. Da kann man halt nicht anders, als Vorfreude zu erzeugen.

Blick vom Abschlag der 5

Wir also früh morgens los bei tollem Wetter. Sonnenschein und blauer Himmel. Der für später vorhergesagte Regen wurde erstmal komplett ignoriert. Als ich dann um 09.30 am Abschlag der 1 stand, war ich einfach nur glücklich. Und ich wurde nicht enttäuscht.

Der Platz wurde 1899 von der GREAT NORTH OF SCOTLAND RAILWAY COMPANY zusammen mit einem Hotel gebaut. Für das Design wurden Old Tom Morris und Archie Simpson engagiert. Mitte der 20er wurden dann von Tom Simpson und Herbert Fowler einige Änderungen vorgenommen. Seitdem hat sich kaum etwas geändert. Nur dass das Hotel in den 50ern abbrannte und nicht wieder aufgebaut wurde. Der Platz für sich ist einfach klasse. Durch hohe Dünen führend bietet er alles, was man bei einem Golfplatz lieben kann. Es gibt schwere Par 4 über 400 Meter. Par 4, bei denen man das Grün mit dem Abschlag erreichen kann, klasse Par 3 und zwei (echt nur 2) schöne Par 5. Man hat hohe Dünen, Ginster, Burns, tolle Aussichten, schnelle Grüns und blinde Schläge. Was eben zu einem echten Linkskurs gehört. Nun kommen vielleicht Kritiker, die sagen, blinde Schläge gehören nicht zu einem Golfplatz. Ich gehöre aber zu denen, die auch Bälle verlieren, wenn sie genau sehen wo sie hinflogen. Und Überraschungen (oh, der Ball ist neben der Fahne) mag ich auch. Es war also ein unbeschreibliches Erlebnis.

Blick zurück vom Abschlag der 9

Fazit: Wenn man irgendwo in Nordschottland hin muss, dann nach Cruden Bay. Ach ja. Irgendwann kamen die Wolken, aber von richtigem Regen sind wir verschont geblieben. Erst als wir noch eine 9-Loch Runde auf dem St. Olaf Course gerade beendeten, fing es an.

Reisegolfer-Rating: 9

Cruden Bay

Montag, 27. Juni 2011

Royal Tarlair

Am Vormittag des 5. Tages hatten wir eine Puffin Tour gebucht. Puffins sind diese niedlichen kleinen Vögelchen mit dem deutschen Namen Papageientaucher. Auf Fotos fand ich die immer schon toll. Nun sollten wir eine 3-stündige Bootstour zum Troup Head machen. Dort ist die größte Tölpelkolonie in Nordeuropa. Und dort sollten auch Puffins sein. Und siehe da. Wir hatten Glück. Ein paar von den süssen Vögeln flogen um das Boot und schwammen um uns herum. Nach der Tour hatten wir natürlich Zeit. Und was lag da näher als den örtlichen Golfclub in Macduff zu besuchen.


Royal Tarlair kam mir das erste Mal unter die Augen im (sehr amüsanten) Buch von Geoff Harvey. "Britain's 100 extraordinary Golf Holes". Nach und nach spiele ich (meist gemeinsam mit meinem Reisefreund Rüdiger) diese Löcher also ab. Und dieses Mal war also Royal Tarlair dran. Loch 13 ist in dem Buch auf Platz Nummer 25 gelistet. Der Kurs in Macduff ist ein Clifftop-Parklandplatz. Man kann von jedem Loch das Meer sehen. Aber am spektakulärsten ist eben Loch 13. Ein Par 3, abwärts zu spielen, bei dem das Grün von fast drei Seiten von felsigen Abgrund umgeben ist. Ach ja. Zwischen Abschlag und Grün ging es auch tief abwärts... Leider blieb dies das einzig erwähnenswerte Loch auf dem Platz. Der Rest war ein relativ uninspirierter Parklandkurs auf einem Kliff. Aber für etwas über 20 Pfund kann man den Kurs ruhig spielen, wenn man in der Nähe ist. Auch wenn ich absolut nicht verstehe, warum man den Club mit dem "Royal"-Zusatz ausgezeichnet hat. Naja. Irren ist menschlich.


Fazit: Für eine schnelle Runde ok. Und Loch 13 ist Pflicht!

Reisegolfer-Rating: 3 (wegen Loch 13)

Royal Tarlair

Fortrose & Rosemarkie

Der Hauptgrund, warum ich Fortrose & Rosemarkie ausgewählt hatte, war die Lage. Der Platz liegt auf der Black Isle. Eine Halbinsel, die in den Moray Firth hinein ragt. Am Ende der Halbinsel ist der Chanonry Point. Dieser ist berühmt für die Möglichkeit, Delfine beobachten zu können. Dort ist die nördlichste grosse Population von Grossen Tümmlern (Bottlenose Dolphin) zu beobachten. Und die wollten wir uns nach der Runde anschauen.


Der Club wurde 1888 gegründet (man begann mit einem 6-Loch Platz). Über die Jahre entwickelte sich der Club und 1924 hatte man einen 18-Loch Platz zur Verfügung. 1935 überarbeitet James Braid den Kurs. Damit war das heutige Design erreicht. Der Kurs ist mit knapp unter 6000 Yard nicht allzu lang. Die beiden schönsten Löcher waren für mich die 4 (langes Par 4 in Richtung des Leuchtturms mit einem unheimlich ondulierten Grün) und die 17 (blinder Abschlag und fast blinder zweiter Schlag in ein von Ginster eingerahmtes Grün). Die Runde machte Spass, auch wenn die Bahnen manchmal recht nah beieinander waren. Zudem führte die Strasse zum Chanonry Point mitten durch den Platz. Aber ungewöhnliche Plätze gibt es hier oben ja zu hauf.


Fazit: Wer hier oben ist, sollte den Platz in seinen Plan aufnehmen. Schöner Linkskurs mit Aussichten auf das Meer von jedem Loch. Preis-Leistung passte auch. Ach ja. Delfine haben wir dann leider nicht mehr gesehen. Die waren wohl schon im Bett, als wir unsere Runde beendeten. Die Delfine haben wir erst am nächsten Tag von Fort George gegenüber sehen können.

Reisegolfer-Rating: 4

Fortrose & Rosemarkie

Donnerstag, 23. Juni 2011

Erstmals Holland

Und wieder unterwegs. Auf einem Trip nach Den Haag und Amsterdam haben wir eine Runde Golf in Noordwijk eingelegt. Wollte ich schon immer mal hin. Wir wurden nicht enttäuscht. Klasse Linkskurs. Und mit dem Wetter hatten wir auch Glück. Vorab erst mal zwei Bilder. Detailrezension gibt es später.


Montag, 20. Juni 2011

Nairn Golfclub

Nairn war einer der beiden Plätze, um die herum ich die ganze Tour geplant hatte (der andere war Cruden Bay). Grob nebenan ist zwar noch Castle Stuart, aber 160 Pfund Greenfee ist weit oberhalb meiner Schmerzgrenze für eine Runde Golf. Nairn war auch kein Schnäppchen, aber immerhin noch im zweistelligen Bereich, was die Kosten für die Runde angeht. Wir waren pünktlich frühmorgens dort und hatten auch mal wieder feines Wetter erwischt. Blauer Himmel, Sonnenschein und 24°C. Was will man mehr?

Blick auf das Grün Loch 4 (Par 3)

Die ersten 7 Loch dieses wunderbaren Linkskurses gehen direkt am Wasser entlang. Überall sind kleine und mittelhohe Dünen und Ginster. Landezonen und Grüns werden zusätzlich von 113 Bunkern geschützt (habe gezählt), die meist alle sehr tief sind. So, wie man sich Topfbunker vorstellt. Es ist ein klassischer Out & In Kurs. Man kommt also zur Halbzeit nicht zurück zum Clubhaus. Auf den zweiten 9 ist das Wasser des Moray Firth zwar immer noch von jedem Loch aus zu sehen, aber man bewegt sich etwas mehr landeinwärts. An Loch 13 geht es dann sogar etwas aufwärts, einen kleinen Hang hinauf. Dort spielt man dann 3 Löcher quasi im Wald (was für einen Linkskurs nicht ungewöhnliches ist). Dann sind wir aber wieder unten und die letzten 3 Loch Richtung Clubhaus bieten nochmal alles, was einen Linkskurs ausmacht. Auch ein Burn (Bach) kommt an der 16 und 17 noch mal ins Spiel. Das Abschlussloch ("Home") ist dann ein mittellanges Par 5, bei dem man eigentlich nur auf dem recht engen Fairway bleiben muss.

Loch 14 (schönes Par 3 mit unberechenbarem Grün)

Fazit: Ein grossartiger Linkskurs, den jeder Liebhaber dieser Art von Plätzen mal gespielt haben sollte. Er bietet alles, was man haben muss. Ausgewogenes Design (Old Tom Morris, James Braid und in den 60ern C.K. Cotton), immer Blick aufs Meer, Topfbunker, Burns, Ginster und schnelle, oft ondulierte Grüns, die für mich die besten in diesem Urlaub waren.

Das Clubhaus ist modern eingerichtet und man hat von den Sesseln in der Lounge einen tollen Blick auf den Platz und den Moray Firth. Zudem findet in nächsten Jahr dort der Curtis Cup statt. Darauf ist man dort sehr stolz. Ach ja. Der schottische Akzent des Starters ist ein Genuss. Ich habe vorher kaum jemanden so hart englisch sprechen hören.

Reisegolfer-Rating: 8

Nairn

Sonntag, 12. Juni 2011

Freitag, 10. Juni 2011

Premieren

In den letzten 2 Tagen unseres Trips gab es zwei Premieren. Die erste war, dass wir in Fraserburgh tagsüber mehr als 10 Minuten Regen hatten (nachts regnet es öfter) und die zweite war, dass ich auf dem Duff House Royal Kurs zum ersten Mal in diesem Urlaub einen Ball ganz durchgespielt habe.

Duff House Royal Loch 17

Duff House Royal Loch 7 mit dramatischem Himmel (wir blieben trocken)

Fraserburgh (ein echter Linkskurs, gegründet 1777)

Donnerstag, 9. Juni 2011

Play & Pay und Cullen Skink

Cullen war angesagt. Ein kleines Schätzchen. 18 Loch-Platz, Par 63 und nur 4600 Yard für Männer. Durch seine Lage am Strand inmitten von Felsen war der Kurs aber so ungewöhnlich, dass die Runde purer Spass war. Wer also mal im Umkreis von 100 km sein sollte, muss hier unbedingt hin. Die 18 Pfund Greenfee waren bestens angelegt. Lustig war auch ein Schild neben dem Eingang. "Please take a Scrorecard, enjoy your round and pay after your return." Das stelle ich mir grade in Deutschland vor... ;-)

Und da wir schon mal da waren, gab es nach der Runde Cullen Skink.


Mittwoch, 8. Juni 2011

Des Golfers Wunderland

Ich habe einen neuen Favoriten. Wir haben gestern 27 Loch in Cruden Bay gespielt. Der Championship Kurs ist unbeschreiblich. Selbst der kleine 9-Loch St. Olafs ist klasse. Unabhängig von meiner golferischen Leistung (Handicap gespielt) war ich auf dem Platz nur glücklich. Den Kurs beschreibe ich später im Detail. Vorab nur ein paar Bilder.



Dienstag, 7. Juni 2011

Puffins und ein Royal Kurs

Am Montag war der Vormittag mit einer Bootstour belegt. Puffins und Tölpel anschauen. Auf einem Steilfelsen in der Nähe von Macduff waren Zehntausende Tölpel, die dort nisteten. War ein faszinierender Anblick. Und die Geräuschkulisse war auch unbeschreiblich. Tolle Erfahrung. Ach ja. Ein paar der seltenen Puffins bekamen wir auch zu Gesicht...

Tölpel im Felsen

Danach ging es dann zum benachbarten Golfplatz. Royal Tarlair. Ein Clifftopplatz, der irgendwann Anfang des 20. Jahrhunderts durch Zufall den Royal Titel verliehen bekommen hat. Die Cousine eines Schwippschwagers von Edward VII hat hier mal Urlaub gemacht und fand den Platz wohl toll. Das Kommen lohnte sich alleine wegen Loch 13. Das war schon klasse. Ist jetzt in den Top 20 meiner beeindruckensten Löcher... Der Rest war meist so lala. Bewertung schreibe ich ja noch. Heute geht es zu einem weiteren (hoffentlich) Höhepunkt. Cruden Bay.

Blick zurück von Loch 18

Montag, 6. Juni 2011

Doch Delphine

Heute waren wir auf der Südseite des Moray Firth in Fort George. Und siehe da. Dort waren dann die lustigen Meeressäuger. 3 von denen schwammen vor uns herum. Dafür gab es heute aber kein Golf. Nur das Fort, lecker Mittagessen in der Nähe von Nairn und ein neuer Übernachtungsort. Wir haben für 6 Nächte ein Haus in Gardenstown. Der niedliche Ort ist in der Nähe von Macduff. Morgen sind dann wieder Aktivitäten geplant. Ich werde berichten.

Gardenstown im Abendlicht

Sonntag, 5. Juni 2011

Keine Delphine!

Haupterkenntnis des gestrigen Tages war, dass wir keine Delphine zu sehen bekamen. Das mag jetzt seltsam klingen für Nichteingeweihte. Aber wenn man zum Chanonry Point fährt, erwartet man Delphine! Hier am Moray Firth in der Nähe von Inverness werden diese ja regelmässig gesehen. Leider hatten sie bei uns grade Urlaub. Oder schon Feierabend. Was weiß ich...

Das Museum in der Glenmorangie Destillerie hatte leider auch wegen Umbau geschlossen. Aber wir hatten nicht nur Enttäuschungen. Schön war die Runde beim Fortrose & Rosemarkie Golfclub (Bericht folgt). Ginster, Meerblick und interessante Fairways. Alles, was ich mag. Das Wetter entwickelte sich auch in die richtige Richtung. Der Tag war letztendlich also wieder gerettet. Wenn wir nur nicht immer so viel essen würden...

Freitag, 3. Juni 2011

Nairn Golfclub

Das sind die Plätze, die ich liebe! Die ersten 7 Loch am Meer entlang und auch bei den restlichen Löchern sah man fast immer den Moray Firth. Einen detaillierten Bericht gibt es nach dem Urlaub. Fürs erste gibt es nur ein paar Bilder.



Endlich wieder in Schottland

Nun geht es los. Angekommen in Aberdeen und dann im Laufe des Tages hoch nach Nairn. Schön waren heute:

Highlands
Schloss Balmoral
Moray Firth am späten Abend.

Und morgen früh spielen wir dann Nairn. Ich kann es kaum noch erwarten!